Nachhilfe für die ewig Gestrigen

Die Region braucht Anschluss –
Ja, nach Nordwesten, nach Luxemburg! 

Konservativ – steht für Festhalten an alt hergebrachten; als Synonym auch  für rückschrittlich, rückständig und  strukturkonservativ.

Die Region braucht Anschluss

Die aktuelle widersinnige Plakatierung der CDU-Eiferer für eine verkehrspolitische Sinnlosigkeit hilft der Region nicht weiter. Statt die Kräfte für eine vernünftige, ökologisch und ökonomisch vertretbare Lösung zu bündeln, kocht man weiter an einem längst ungenießbaren Menü. Gemeinsam könnte eine Lösung durchsetzbar sein. Selbst bei einem Regierungswechsel, worauf die Konservativen hoffen, wird es diesen Moselaufstieg nicht geben.

Ein scheinbar unauflösbarer Konflikt hält die Konservativen der Trierer Region gefesselt. Die Fessel, die die CDU gefangen hält, heißt Westumfahrung Trier alias Moselaufstieg (die Nordumfahrung Trier soll hier zunächst ausgeklammert sein). Statt alle Kräfte der Region zu bündeln, hängen die im Kreis Trier-Saarburg führenden Kommunalpolitiker wie trotzige Kinder an Vorstellungen fest, die keinerlei Chancen auf Realisierung haben.
Der vor mehr als 35 Jahren noch nachvollziehbare Planungsgedanke für die sogenannte Westumfahrung der Stadt Trier hatte damals die vordergründige Idee, die Stadt vom Durchgangsver­kehr zu entlasten, obwohl man Anderes im Sinne hatte.

Die rot-grüne Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat sowohl die Westumfahrung als auch die Nordumfahrung der Stadt Trier für verzichtbar erklärt und dies auch im Regierungsprogramm manifestiert.
Wissen sollte man auch, dass das Oberverwaltungsgericht Koblenz schon im Jahre 2005 dem Planungsprojekt Moselaufstieg (Westumfahrung, B 51 neu) von Konz über eine neue Moselbrücke, dann zwischen Igel und Trier-Zewen hindurch zur A 64, mangels Aussicht auf Umsetzung die Rechtsgrundlage entzogen hat.

Auch die SPD in der Region hat jetzt die sogenannte  Kurve gekriegt und stellt ihr Zwei-Brücken-Modell als reale Alternative zur Diskussion. Gegen die fadenscheinige Argumen­tation der Moselaufstiegs-Westum­fah­rungs-Vorkämpfer sprechen die Zahlen einer Auswertung von Raimund Scholzen, langjähriger Verkehrsplaner der Stadt Trier und bestens vertraut.
Eine im Jahre 2008 im Auftrag des Landesbetriebes Mobilität (LBM) erstellte Verkehrsprognose der Beziehungen des Raumes Trier, unter anderen auch derjenigen von und nach Luxemburg ist die Grundlage seiner Studie. Die Ergebnisse bilden die tatsächlichen künftigen Verkehrsströme für den Zeitraum bis 2025 ab.

Was die kleinkarierten Protagonisten hierbei tatsächlich im Sinn hatten, war die Anbindung der Räume Konz und Saarburg an die damals nördlich von Trier gebaute Autobahn A 64. Nicht ökologische und ökonomische Gesichtspunkte, sondern purer Opportunismus  zählte bei den „konservativen Regionalökonomen“;  das gilt bis heute.

Auch jetzt noch verleugnen die selben Kreise tatsächliche Notwendigkeiten. Die gewaltige Verkehrsverlagerung aus den Quellgebieten Konz, Saarburg und aus dem nördlichen Saarland in nordwestliche Richtung – nach Luxemburg – wird ausgeblendet. Ausgelutschte plakative Sprüche wie „DIE REGION BRAUCHT ANSCHLUSS – MIT MOSELAUFSTIEG UND NORDUMFAHRUNG JETZT“ prangen nichtssagend von Aushängen, die von rein wirtschaftsgesteuerten christdemokratischen Politakteuren, einschließlich des derzeitigen Landrates Günther Schartz, initiiert worden sind. Nicht im Sinne der tagaus und tagein gebeutelten Arbeitnehmer, denen man alltäglich die Verkehrsmisere von und nach Luxemburg zumutet. Für LKW soll die Schneise geschlagen werden; die Kraftfahrzeuge des Berufs- und Individualverkehrs und des ÖPNV könnten sich ja daran hängen.

Die Westumfahrung – alias Moselaufstieg – ist ein für alle mal gestorben. Das Zwei-Brücken-Modell wäre die vernünftigste Alternative; eine weitere schon früher diskutierte Lösung mit Brückenneubau über den Merterter Hafen zur Autobahn A 1 gegebenenfalls die Zweitbeste. Bei letzterer käme es jedoch zum berechtigten Aufschrei der Bürger in Oberbillig; es sei den, man käme auf die Idee, die B 419 mittels einer Troglösung auf die Ebene der parallel verlaufenden Eisenbahnlinie zu versenken.

Verkehrsdilemma besteht weiterhin

Den für länderübergreifenden Verkehr Verantwortlichen im rheinland-pfälzischen Infrastrukturministerium dürfte aber auch klar sein, dass mit dem Verzicht auf Westumfahrung/Moselaufstieg die im Raum Trier-Konz-Obermosel herrschenden katastrophalen Engpässe und Belastungen im Verkehr mit Luxemburg weiterhin bestehen.
Die Forderung nach einer Anhörung im zuständigen Ministerium ist gestellt; die Themenstellung auf der Länderebene Rheinland-Pfalz und Luxemburg muss die obligatorische Folge sein. Das Interesse an der Lösung besteht beiderseits der Mosel.

 

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